Das Intro, das keines wurde


posted: 21 juni 2015
written by: admin

2013 war ich in London, 5 Tage - zusammen mit meiner Schwester. Als Typ, der eine Kamera hat, wollte ich natürlich auch einen Reisebericht drehen, einen kleinen VLOG - wie es sich gehört für einen Typen, der eine Kamera hat. Wie ich den Reise-VLog in Szene setzen wollte, war mir auch recht schnell klar. Als Grundlage nahm ich die Mach-Art von "Ian isst Indonesien", auf dem Channel Rocketbeans TV. Besonders 'fasziniert' hat mich da nämlich das Intro.

Tolle Kameraarbeit, mit passender Musik (übrigens: Woodrowgerber - Don't you worry about Me) - beeindruckende Stimmung. Das wollte ich auch! Allerdings wollte ich es nicht als generelles Problem darstellen, sondern als pure Reiselust, etwas von der Welt zu sehen.

Und wie das bei uns so oft ist, kam mir dieser Gedanke spät. Um genau zu sein gegen 3 Uhr nachts. Also quasi früh. Und als Mann der Tat kurz überlegt, was ich machen will, Kamera auf das Stativ geschraubt, noch kurz eine Methode zur Lichtgewinnung im Bild überlegt (Klick) und gedreht. Dabei habe ich nicht versucht zu klauen, sondern mir nur ein, zwei Elemente rauszupicken, die ich als besonders gut empfunden habe und diese mit einzubauen - ein Glück, dass es im Sauerland auch mal um 3 Uhr Nachts .. pardon, Morgens regnet.

Beim Schnitt kamen mir dann einige Gedanken. "Welche Musik benutzt du?" "Wie machst du das mit dem Text? Solltest du das einsprechen?" Da kam mir die Idee. Samples. Also Zitate von anderen, um genau zu sein nur die Stimme - ähnlich wie eine Art Querverweis.

Auf der Suche nach Samples wurde mir eines schnell klar: Das ist ganz schön schwer, da eine breite Masse zu finden! Entweder es liegt Musik im Hintergrund, die zu sehr stört, oder sie sind zu allgemein oder im Gegenteil zu speziell. Allerdings wurde mir der Gedanke geläufig, dass ich auch etwas ganz anderes machen könnte. Wie wäre es mit etwas Abstraktem? Etwas, das die Gesellschaft kritisiert und den Platz des Individuums in dieser in Frage stellt? Gute Idee, fand ich (um mittlerweile halb 5) und so habe ich mich an die Arbeit gemacht. Dafür Samples zu finden war um einiges leichter und durch eine glückliche Fügung hatte Joe am "Abend" vorher noch ein Instrumental-Album in unsere Dropbox geschoben, an der ich mich bedienen konnte, wegen des so gut passenden Musikstils, den ich allerdings leider nicht beschreiben kann.

Um 8 Uhr war es dann ungefähr soweit. Mein Video war fertig. Ich übrigens auch. Verwendet wurde das Lied "And so sing the black Birds" aus dem gleichnamigen Album von der Gruppe "Ending Satellites" auf freemusicarchives.org - Die Samples stammen (in auftretender Reihenfolge) aus "Die Legende von Bagger Vance" (eng), "The World's End" (eng), "Good Will Hunting" (eng), "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" (eng), "The Great Dictator" (deu/eng), "Sherlock" (eng), "Into the Wild" (eng), "Mass Effect III" (eng).

Was denkt ihr vom Video? Hat es für euch eine Aussage oder ist das so abstrakt, dass es schon wieder schlecht ist? - Lasst es uns, bzw. mich wissen!



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